Zur Abwechslung flog ich dieses Mal von Dresden ab; nach Amsterdam. Fünf Stunden später hob der Vogel Richtung Südamerika ab. Über Curacao und Guajaquil gelangten wir nach Quito. Der Flughafen liegt stadtnah zwischen den beiden Hauptbergketten auf 2800 Meter Höhe.

vor dem Flughafen

Von dort fuhren wir mit einem kleinen Bus Richtung Otavalo. Die Landschaft war steil und wenig bewachsen.

Richtung Otavalo

Auffällig waren die Gewächshäuser in der Landschaft. Von unserem Reiseleiter erfuhren wir, dass hier Rosen für den Export gezüchtet werden. Ca. 80% davon gehen nach Amsterdam. Nachdem wir den - hier nicht besonders auffällig markierten - Äquator überquert hatten, kam der erste größere Vulkan in Sicht; wenn auch nicht völlig frei von Wolken.

der Imbambura:

Imbambura

Das wolkige Wetter war typisch für unsere Reise in den Anden. In der Nähe des Lago San Pablo sahen wir auch die ersten Lamas, die natürlich gleich ausgiebig fotografiert wurden.

Lamas

Angekommen in Otavalo bezogen wir unser Hotel, ein schönes Gebäude in landestypischem Stil.

Hotel in Otavalo

Nachmittags bummelten wir durch die Stadt, die insbesondere für ihre Textilmärkte bekannt ist. Auf dem Gemüsemarkt bekamen wir einen ersten Eindruck von der hier verfügbaren Vielfalt an mir z.T. bisher unbekannten Gemüse- und Obstsorten.

Gemüsemarkt

An diesem ersten Tag gingen wir wegen der langen und anstrengenden Anreise früh zu Bett. Am nächsten Morgen fuhren wir nach Ibarra. Auf Grund eines Verkehrsunfalls verließen wir dort die Hauptstraße und kamen so zu einem Markt, wo sich sonst kein Tourist hin verirrt.

Ibarra Markt

Hier deckten wir uns mit Proviant und anderen Dingen ein, die wir unterwegs brauchen würden. Nebenbei beobachteten wir - möglichst nicht zu auffällig - die Einheimischen. Dazu muss man wissen, dass sich die Indios, die sich selbst lieber Indigenas (Eingeborene) nennen, nicht gern fotografieren lassen; insbesondere die Älteren. Anschließend machten wir einen kurzen Rundgang durch die Innenstadt mit vielen erhaltenen Kolonialgebäuden.

Ibarra Altstadt

Danach begaben wir uns außerhalb der Stadt auf eine kleine Wanderung. Dabei kamen wieder Vulkane wie der Cayambe oder Imbambura in Sicht, sofern die Wolken es zuließen. Nebenbei konnte man vor den Häuser beobachten, wie der geerntete Mais in der Sonne trocknete.

Mais trocknet

Am Wegesrand waren u.a. große Agaven zu sehen.

Tourist mit Agave

Abends konnten wir dann im Garten hinter dem Hotel Kolibris beobachten. Nur mit dem Fotografieren wollte es nicht klappen, da die nie lange still hielten und außerdem grüner Vogel im grünen Busch... Am nächsten Tag unternahmen wir unsere erste "große" Wanderung. Dabei liefen wir um einen Caldera-See am Fuße des Vulkans Cotocachi.

Caldera See

Da heute kaum Wolken am Himmel waren, hatten wir gute Sicht auf die Vulkane rings herum, wie den Cayambe (im Bild rechts hinten), dem einzigen Ort auf der Welt, wo der Äquator über ewiges Eis verläuft. Den Pinchinchina, der direkt bei Quito liegt, konnte man hören. Er war aktiv und erzeugte immer wieder Explosionen, die weithin zu hören waren.

Die Flora rings um den See war auch sehenswert. Neben diversen Bromelienarten waren auch Orchideen zu sehen sowie blühende Bäume.

Blüte

In über 3000 Meter Höhe und so dicht am Äquator holte ich mir trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 35 einen gewaltigen Sonnenbrand. Nach der Wanderung fuhren wir Richtung Süden und überquerten wieder den Äquator. Dieses Mal machten wir das obligatorische Foto mit jeweils einem Bein auf jeder Erdhalbkugel.

Äquator

Gleich in der Nähe übernachteten wir in einer schönen alten Hazienda, die sogar eine eigene Kapelle hatte. Am nächsten Morgen wanderten wir zu den Resten der alten Inkafestung Quitaloma in 3675 Metern Höhe.

Quitaloma

Die Inka bauten immer auf Bergrücken oder -gipfeln, um der Sonnen möglichst nahe zu sein. Wir wollten uns hier weiter an die dünne Höhenluft gewöhnen. Unser Erscheinen war den einheimischen Kindern nicht verborgen geblieben. Und so wurden wir bei der Rückkehr zum Bus schon erwartet.

Kinder

Ganz links sitzt unser Reiseleiter Frieden, der halb Deutscher halb Kubaner ist und jahrelang in Deutschland gelebt hat, bevor es ihn nach Ecuador verschlug. Daneben sieht man unseren Busfahrer Juan (ein richtiger Don Juan...), ein Veteran aus dem letzten Krieg zwischen Ecuador und Bolivien, bei dem es um viel Land im Amazonasbecken ging, wo es jede Menge Öl gibt (was jetzt Bolivien gehört). Anschließend fuhren wir weiter Richtung Süden und übernachteten auf der Hazienda La Cieneca, wo schon Alexander Humboldt gewesen war. Dafür waren die Zimmer in diesem schönen Anwesen aber erstaunlich preiswert zu haben.

La Cieneca

Tags darauf fuhren wir in den Cotopaxi-Nationalpark. Auf der Hochebene sahen wir auch verwilderte Pferde. Der Vulkan selbst war voll von Wolken verhüllt. Bei einem Fotostopp erschien in der Ferne ein großer schwarzer Vogel am Himmel überm Riminahui. Der beschloss dann, sich den Bus mit den Touristen aus der Nähe anzusehen.

Condor

Ein echter Condor in freier Wildbahn, leider kein alltäglicher Anblick mehr. Gegen Mittag rissen dann die Wolken auf und der Cotopaxi zeigte sich in voller Schönheit.

Cotopaxi

Mit dem Fernglas konnte man Bergsteiger beobachten, die über die Gletscher den Gipfel besteigen wollten. Wir aber wanderten von diesen Punkt in 4000 Metern Höhe bergab und genossen die Landschaft, Flora und Fauna. Anschließend fuhren wir über den Papallacta-Pass (4065m) zu einem Hotel an den gleichnamigen Thermalquellen. Das Hotel war um die Quellbecken herum gebaut worden.

Thermalquellen

Dort badeten wir vor dem Abendessen noch ausgiebig in dem heißen Wasser. Früh am nächsten Morgen fuhren wir dann durch Bergnebelwälder runter ins Amazonastiefland. Den klimatischen Schock in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit vertrug nicht jeder problemlos. Wir wanderten durch den Regenwald zu einem kleinen Dorf.

Regenwald

Der Regenwald machte gleich seinem Namen Ehre und es goss eine Stunde wie aus Kübeln. Der dadurch entstandene Schlamm machte das Wandern im leicht bergigen Gelände nicht einfacher. Wir nahmen uns trotzdem die Zeit, Flora und Fauna des Sekundärurwaldes zu betrachten. Am Dorf angekommen bezogen wir unsere Hütten.

Hütten

Die waren größtenteils neu gebaut worden, da ein Hochwasser im letzten Jahr die meisten alten Hütten weg gespült hatte. Die neuen waren geräumiger, luxuriöser und hatten noch keine "Untermieter". Aus einer der alten Hütten entfernte unser Reiseleiter am 2. Tag eine Vogelspinne samt Brut. Die nahm er nur auf seine Machete im Gegensatz zu der Vogelspinne, die jeden Abend in der Bar neben der Wiskey-Flasche saß.

Vogelspinne

Die musste für anatomische Detailstudien herhalten und ließ sich das auch gefallen. Auf dem Dach des Restaurants machten frei lebende, aber angefütterte rote Aras Krach.

Ara

Am nächsten Tag, mit etwas trockeneren Klamotten wanderten wir durch den (Sekundär-) Urwald sowie die Plantagen nahe des Dorfes und ließen uns die verschiedenen Nutzpflanzen erklären.

Kakao

Neben Kakao (siehe Foto) werden Kaffee, Brotfrucht, diverse Zitrusfrüchte und natürlich Bananen angebaut. Etwas tiefer im Wald erklärte uns unser lokaler Guide, Wilfried, verschiedene Heilpflanzen, die er unterwegs gesammelt hatte.

Wilfried

Der beschäftigte sich im Studium mit Naturheilkunde und Schamanismus, den er auch manchmal praktizierte. Mit seinen blondierten Haaren und seinem deutschen Vornamen war er sowieso eine exotische Erscheinung.

Bootsfahrt

Mit Einbaum-Booten fuhren wir zum Dorf zurück. Dort hielten wir erstmal Siesta,

Siesta

bevor wir erneut mit dem Boot aufbrachen, um ein kleines Tierreservat zu besichtigen, bzw. das, was das Hochwasser vom letzten Jahr übrig gelassen hatte. Star des Reservates war eine Tapirdame, die sich von Wilfried streicheln und von uns mit Bananen füttern ließ.

Tapir

Die Streicheleinheiten dienten der Gesundheit des Tieres, da Wilfried so Zecken entfernte, die bis zu einem Zentimeter Durchmesser hatten. Daneben war noch (wilde) Pekaris sowie kleine Äffchen zu sehen, die in Quito von illegalen Tierhändlern beschlagnahmt wurden. Sie sollten wieder ausgewildert werden. Nach dem Abendessen unternahmen wir eine Bootsfahrt durch den nächtlichen Dschungel, um die Tierstimmen bei Nacht zu belauschen; ein eindrucksvolles Konzert. Ein Mitreisender hatte ein Diktiergerät dabei, um die Geräusche aufzunehmen. Am Ende der Fahrt musste er feststellen, dass es nicht eingeschaltet gewesen war. Zum Glück erklärte sich eine Gruppe britischer Touristen, die nach uns mit dem selben Boot die gleiche Tour unternahmen, bereit, ihn mitfahren zu lassen. Am nächsten Tag wanderten wir wieder durch den Urwald zu einem Aussichtsturm, wo man in Höhe der Baumkronen war und so das Leben dort oben beobachten konnte. Nachmittags fuhren wir mit dem Boot flussaufwärts zu einer Indianerfamilie. Dort demonstrierte uns der Hausherr, wie man aus Palmstreifen Körbe und Fischreusen flechtet. Die Dame des Hauses zeigte uns, wie Maniok zum Vergären zwecks Schnapsbrennerei angesetzt wird.

Flechtkünstler

Anschließend zeigte uns der Hausherr noch den Umgang mit dem Blasrohr zur Jagd. Wir durften uns dann auch alle als Scharfschützen versuchen...

Scharfschützen

Es gab sogar Treffer ! Zurück zum Dorf ließen wir uns einfach mit dem Boot den Fluss runter treiben und belauschten so noch ein Mal die Tiere. Abends setzten wir uns dann alle an ein Lagerfeuer und unsere Gastgeber machten auch noch Musik. Natürlich durfte die obligatorische "Guantanamera" dabei nicht fehlen. Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und fuhren auf dem Rio Arachuno zurück in die Zivilisation.

Rückfahrt

Mit dem Bus fuhren wir weiter nach Puyo, wo wir eine kleine Destille für Zuckerrohrschnaps besichtigten. Die Produkte der selben konnten anschließend verkostet werden. Insbesondere das Gebräu mit 70% brannte heftig auf der Zunge.

Anschließend ging es weiter Richtung Baños durch die Schlucht des Rio Pastaza, wo einige große Wasserfälle beeindruckten.

Wasserfall

Den Zustand der "Straße" beschreibe ich hier lieber nicht, sonst könnten ängstlichen Naturen die Haare zu Berge stehen. Bei Baños übernachteten wir in der Volcanolodge, die außerhalb der Stadt zwischen Hühnerfarmen lag. Einziger Vorteil dieser Lodge war, dass man von hier die Spitze des Vulkans Tungurahua sehen konnte. Der war zur Zeit aktiv und stieß in regelmäßigen Abständen kleine Rauch- oder Wasserdampfwölkchen aus. Offiziell war die Stadt deshalb evakuiert, aber das Leben war in vollem Gange. Später erfuhren wir, dass nicht die Evakuierung der Grund für unsere Übernachtung außerhalb war, sondern schlicht Überbuchung des eigentlich vorgesehenen Hotels. Am nächsten Tag wanderten wir von unserer Lodge nach Baños. Wir liefen dabei durch verschiedene Plantagen, z.B. mit Baumtomaten. Die "tomate de arbol" ist eine Frucht, die auf Grund ihrer Form und Farbe als Tomate bezeichnet wird. Bestellt man in Ecuador einen Tomatensaft, bekommt man den von der Baumtomate.

Brücke

Über diese Brücke, die davon abgesehen, dass einige Bretter fehlten, noch ganz gut in Schuss war, fielen wir in die Stadt ein. Dort besichtigten wir verschiedene Kunsthandwerksbetriebe. In einem wurden aus Palmenkernen Figuren geschliffen, die aussehen, wie aus Elfenbein. In einem anderen beobachteten wir Balsaholz-Schnitzer bei der Arbeit. Hier kauften wir auch einige Souvenirs aus Balsaholz, da die hier merklich billiger waren als in den Läden in Quito. Der Rest des Tages war frei zur individuellen Gestaltung. Ich stieg mit einigen anderen einen steilen Berg hoch zur Statue der "Virgen de Agua Santa". Von dort hatte man den besten Blick auf Baños.

Baños von oben

Danach gingen wir in den - offiziell auch evakuierten - Zoo. Dort waren u.a. diverse Vögel, wie Tukane und Condore zu sehen. Letztere lebten in einer Schlucht, die mit Drahtnetzen überspannt war. Dort konnten sie sogar ein wenig fliegen. Auf den Wegen zwischen den Gehegen liefen halb zahme Tapiere herum.

Tapire

Daneben waren auch verschiedene Raubkatzen zu sehen, wie Puma und ein Leopard, der was dagegen hatte, fotografiert zu werden.

Leopard

Am nächsten Tag fuhren wir zum Chimborazo. Dabei kamen wir durch ein Dorf, wo traditionell viele von den Einheimischen gewebte Teppiche verkauft werden.

Teppiche

Am Chimborazo unternahmen wir eine Wanderung bis in 4200 Meter Höhe. Dort zog es heftig. und der Wind blies alte Vulkanasche bis in die kleinsten Ritzen von Kleidung und Fotoapparat. Der Gipfel selbst war in Wolken gehüllt und nicht zu sehen. Dafür zeigte sich ein neugieriges Pekunia.

Peckunia

Nach der Wanderung fuhren wir weiter nach Rio Bamba am Fuße des Berges. Unterwegs gab es dann der Tungurahua noch eine Extravorstellung und stieß eine große Aschewolke aus.

Aschewolke

Als wir abends auf dem Weg zum Abendessen durch Rio Bamba spazierten, enthüllte der Chimorazo doch noch sein Haupt.

Chimborazo

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Zug zur Teufelsnase. Die Wagen waren z.T. schon reichlich in die Jahre gekommen.

Zug

Die Schienen waren - für deutsche Gewohnheiten - in einem Zustand, wo man nicht mal mehr einen Messwagen fahren lassen würde. Ein Mitreisender, der selbst von Beruf Lokführer ist, durfte ein Stück auf der Lok mitfahren. Ihm standen dabei nach eigener Aussage die Haare zu Berge... Besonders begehrt waren die Plätze auf den Dächern der Güterwagen.

Dachplätze

Von dort hatte man unbehinderte Aussicht auf die Landschaft und den besonderen Magenkitzel, wenn der Zug an der fast senkrechten Wand der Teufelsnase im Zickzack vor und zurück rangierend direkt am Abgrund fuhr. Bei alledem turnten auch noch Jugendliche, die alle möglichen Speisen und Getränke verkauften, von Wagendach zu Wagendach oder rauf bzw. runter vom Dach. Nach der spektakulären Fahrt bis zur Talstation unterhalb der Teufelsnase fuhr der Zug wieder zurück, da El Niño den Rest der Strecke runter zur Küste durch Erdrutsche verwüstet hatte. Wir fuhren weiter mit dem Bus zu den besterhaltensten Inka-Ruinen in Ecuador, Ingapirca.

Ingapirca

Nach der Besichtigung mit ausführlicher Erklärung dessen, was man über die Anlage weis, fuhren wir für Abendessen und Übernachtung zu einer oberhalb gelegenen Lodge, von der man eine wunderbare Aussicht über die Gegend hatte. Am nächsten Tag fuhren wir durch Cañari-Dörfer mit vielen schönen neuen Häusern nach Cuenca. Dort besichtigen wir eine Fabrik für Panama-Hüte. Eine junge Dame demonstrierte dort, wie Arbeiterinnen in Heimarbeit die Rohlinge flechten.

Hutflechterin

Dem folgen chemische Färbeprozesse und die Trocknung, bevor die Hüte in Pressen in die endgültige Form gebracht werden. Danach besichtigten wir die Stadt, insbesondere die Kirchen und Märkte, wie den Blumenmarkt.

Blumenmarkt

In den erhaltenen kolonialen Gebäuden waren die typischen Innenhöfe zu bewundern. Tags darauf unternahmen wir eine Wanderung durch den Cajas-Nationalpark in ca. 4100 Metern Höhe.

Cajas

Die Landschaft ist dort von Seen und Mooren geprägt, welche aus der Nähe betrachtet, durchaus eine interessante Flora zu bieten hatten.

Moorpflanzen

Den Nachmittag verbrachten wir in Cafés und mit Einkäufen. Am nächsten Morgen ging es durch neblige Andentäler vorbei an Guayaquil runter durch die sehr trockene Küstenregion nach Playas an den Pazifik. Angekommen am Meer konnten wir Fischer beim Einholen eines Netzes beobachten. Die gefiederten "Helfer" in der Luft holten sich auch ihren Anteil.

Fischfang

Die Fregattvögel schnappten sich sogar noch von fahrenden LKWs die Fische runter. Am Nachmittag begaben wir uns dann auf eine Bootsfahrt zu einer Vogelinsel. Im Hafen von Moros bestiegen wir unseren Ausflugsdampfer.

Ausflugsboot

Wir fuhren durch Mangrovensümpfe und beobachteten Pflanzen und Tieren, darunter Delfine. Bei der Annäherung an die Vogelinsel sahen wir schon jede Menge Vögel kreisen. Auf der Insel befindet sich eine große Kolonie von Fregattvögeln. Die Männchen versuchten durch Aufblasen ihres roten Kehlsacks die Weibchen und potenzielle Rivalen zu beeindrucken.

Fregattvogelmännchen

Die Vögel ließen sich von uns kaum stören und kamen teilweise recht nahe heran. Da denkt man schnell an Alfred Hitchcock, "Die Vögel"...

Die Vögel

Im Gegensatz zu denen bei Hitchcock waren die Fregattvögel hier friedlich und blieben ruhig auf ihren Ästen bzw. die Weibchen auf den Eiern sitzen.

Nester

Da diese Vogelinsel nicht allgemein bekannt ist und auch von Wikinger Reisen höchstens drei Mal im Jahr eine Gruppe hin kommt, dürfte es keine ernsthaften Beeinträchtigungen des Brutgeschäftes durch Menschen geben. Auf der Rückfahrt zeigten Delfine kurz ihre Rückenflossen.

Delfin

Die waren ziemlich schwer zu fotografieren, weil man nie vorher wusste, wo sie das nächste Mal ganz kurz zum Atmen auftauchen würden. Auf der Rückfahrt mit dem Bus nach Playas entdeckten wir eine halboffene hölzerne Kirche.

Kirche

Eine solche Konstruktion hatte noch keiner von uns gesehen. Nachdem wir den Abend mit malerischem Sonnenuntergang am Meer genossen hatten, fuhren wir nach Guayaquil zum Flughafen. Von dort flogen wir mit einer Inlandsmaschine nach Quito. Dass unser Reiseleiter seine Machete im Handgepäck hatte, störte - zumindest damals - niemanden ... In Quito machten wir noch einen kurzen Bummel durch die Altstadt, bevor wir im Hotel zu Abend aßen. Aus dem Speisesaal hatten man durch ein riesiges Glasfenster einen schönen Ausblick auf den Platz vor der Kirche Santo Domingo.

Santo Domingo

Am nächsten Tag besichtigten wir dann ausführlich die Altstadt von Quito mit vielen Kirchen, Klöstern und dem Regierungspalast.

Regierungspalast

Im Museum der Zentralbank erfuhren wir viele Dinge über die Geschichte des Landes. Am Nachmittag fuhren wir mit Taxis auf den Panecillo, den Berg, der die Altstadt von Quito überragt. Auf dem Berg steht die Statue der Jungfrau von Quito.

kranke Schwester

Diese Statue wird von den Einheimischen "die kranke Schwester des heiligen Georg" genannt. Sie steht, so wie der heilige Georg der Drachentöter immer dargestellt wird, auf einem Drachen. Da sie aber nicht gerade steht, sondern schief und so irgendwie leidend aussieht, kommt es zu diesem lustigen Spitznamen. Mit einem Einkaufsbummel ließen wir den Tag ausklingen. Am nächsten Morgen fuhren wir in aller Frühe zum Flughafen, um den Rückflug anzutreten. Über Curacao und Amsterdam ging's zurück nach Dresden, wobei ein Gewitter mit heftigen Turbulenzen über dem Harz unsere kleine Maschine auf dem letzten Teilstück nochmal kräftig durch schüttelte. Dann noch am neugierigen Zoll vorbei und ab nach Hause mit dem Zug.

- Ende -